Theodor Blätterbauer - sein Wirken in Liegnitz
Wer einen Teil der Bilder des Liegnitzer Künstler Theodor Blätterbauer kennt oder kennen lernen möchte, wird sicherlich den Wunsch haben, Näheres über sein Wirken in Liegnitz zu erfahren. Neben der nachstehenden Kurzbiografie wird in weiteren Abschnitten darüber berichtet.
Theodor Bernahrd Rudolf Blätterbauer wurde am 24. Dezember 1823 als einziger Sohn des Kolonialwaren-Kaufmanns Johannes Norbert Blätterbauer und seiner Ehefrau Dorothea geb. Seidel in Bunzlau/Niederschlesien geboren. Er musste das Buchbinderhandwerk erlernen, ging aber nach seiner freiwilligen Militärdienstzeit auf Wanderschaft. Mit 25 Jahren, im Jahre 1849, ließ er sich als Kunstmaler in Glogau nieder.
Im 1. April 1854 fand Blätterbauer als akademischer Zeichenlehrer an der Königlichen Preußischen Ritterakademie zu Liegnitz, Haynauer Straße, eine Anstellung. Zusätzlich hielt er Unterricht an der Königlichen Provinzial-Gewerbeschule und der damit verbundenen Handwerker-Fortbildungs-Schule am Klosterplatz.
Am 17. April 1854 heiratete er die gleichaltrige, jung verwitwete Tochter des Glogauer Hotelbesitzers Petermann (Hotel "Zum Tschammerhof"), Frau Baumert, die zwei Kinder aus erster Ehe mitbrachte. Seine Frau hatte ihn als Landwehrmann in Glogau kennen gelernt, da er nach der allgemeinen Mobilmachung in den ansehnlichen Hotel vorübergehend einquartiert war. Gleich nach der Hochzeit bezog das junge Ehepaar mit beiden Kindern in Liegnitz eine Wohnung im zweiten Stockwerk der Gaststätte "Hamburger Hof", Breslauer Straße 35.